Probleme und Fehlentwicklungen
Probleme und Fehlentwicklungen ergeben sich aus der zunehmenden Verdichtung der Bebauung. Die ursprünglich weitläufigen Dorfstrukturen verschwinden nach und nach, besonders stark im Ostseebad Prerow. Der „Baudruck“ auf die Darßorte ist nach 1990 noch einmal stark angestiegen. Der Hinweis auf Zingst gehört durchaus an diese Stelle, jedoch beschränkt sich diese Abhandlung bewusst auf die Darßorte.
Durch Grundstücksteilungen entstehen oftmals auf Flächen, die früher mit einem Haus und Scheune bebaut waren nun bis zu vier Wohnhäuser.
Begrenzende Maßnahmen wurden bisher nicht anvisiert.
Das Verhältnis von Haupt-Wohnhäusern zu Ferienhäusern verschiebt sich drastisch zum Nachteil der Haupt-Wohnhäuser. Per 2016 kamen zum Beispiel in Prerow auf xx Einwohner … Gästebetten. Die Infrastruktur ist nicht adäquat mitgewachsen.
Neubauten, Pflanzungen und Einfriedungen werden oft aus Materialien angelegt, die untypisch für die Region sind. Ganz nach dem Motto: alles was der Baufachmarkt hergibt!
Der § 34 BauGB regelt Art und Maß der baulichen Nutzung:
Zitat Er wird oft bis an die Obergrenzen des Zulässigen ausgereizt oder sogar überschritten. Das bedeutet, Neubauten haben in den meisten Fällen deutlich größere Baukörper als traditionelle Darßer Hausformen.
All diese Faktoren führen zum Verlust der schönen gewachsenen Ortsbilder. Für den Tourismus oder besser gesagt für Einwohner und Gäste, sind jedoch neben intakter Natur, gerade diese von fundamentaler Bedeutung. Ein unverwechselbares Ortsbild ist das wertvollste Alleinstellungsmerkmal.
Chancen
Für den Altbestand - einfühlsame, sachgerechte Sanierung
Rückbau störender Elemente
Der Denkmalschutz muss gestärkt und gelebt werden. Übrigens ist laut Gesetz auch die Umgebung eines Denkmals geschützt und das ist gut so.
Für Neubauten - in Anlehnung an überlieferte Formen Neues entwickeln
Beispiele hierfür sind in Prerow, Wieck und Born bereits entstanden. Dabei wurden die überlieferte Kubatur der Scheune und das Schilfrohrdach übernommen. Durch offene hohe Räume, große Glasflächen und Schiebeläden komfortable Bedingungen für zeitgemäße Ansprüche geschaffen. So entstanden gelungene Symbiosen aus Tradition und Moderne.
Die kommunale Baupolitik sollte über regulierende Maßnahmen nachdenken, um den Charme der Orte auf dem Darß zu bewahren. In erster Linie sind jedoch alle Bewohner, Grundstückseigentümer und Bauherren gefordert an der Ortsgestaltung mitzuwirken.