So sind die Darßer Orte aufgebaut
Historisch gewachsene Orte wirken, wie aus der Landschaft entstanden. Sie fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild ein. Die geografischen Gegebenheiten werden angenommen und nicht zerstört.
Ostseebad Prerow
Prerow – Slawisch für der Durchbruch – entstand als Siedlungsfleck nahe am Prerow-Strom.
Den ältesten Teil des Dorfes bilden die Hofstellen im so genannten Drümpel (Anhäufung). Für die Ansiedlung und Entwicklung des Dorfes spielte die Lage am Wasser und Wald die entscheidende Rolle. Bedingt durch die topografische Besonderheit, dass die Neulandbildung des Darß stetig wechselnd Dünenzüge (Reffe) und feuchte Senken (Riegen) hervorbrachte, wuchs auch das Dorf angepasst an diese Gegebenheiten.
„Die Bebauungsstruktur des Dorfes war durch die geologischen Bedingungen vorgegeben, denn nur die erhöhten Dünenzüge, die sogenannten „Reffe“ konnten besiedelt werden, während die Niederungen unbebaut blieben. Dadurch entwickelte sich die auffällige Länge der Straßenzüge.“ Man baute die Häuser also immer auf den alten Dünenzügen, die in Ost-West-Richtung verlaufen. Lange Str., Grüne Str. Buchenstr., Hülsenstr. Waldstr.
Die Geländehöhen liegen mit 0,5 bis 1,8 über NN niedrig. Der Grundwasserspiegel ist hoch, weshalb Keller nur selten, als kleine Kartoffelkeller unter der Vorratskammer zu finden sind.
Die nassen Senken blieben unbebaut. Sie standen im Winter und Frühjahr lange unter Wasser. So entstand die in Ost-West-Ausrichtung verlaufende Siedlungsstruktur, die noch ihren alten Kern im Drümpel erkennen lässt.
Born
Die Entstehung dörflicher Siedlungen lässt sich an den geografischen Gegebenheiten am besten erschließen. Das Vorhandensein von Wasser, Baugrund und natürlichen Rohstoffen sowie Voraussetzungen für Nahrungserwerb sind Grundvoraussetzungen für Ansiedlungen.
Für Born waren diese Voraussetzungen: der Bodden als Wasser-Verkehrsweg sowie als Fischereigrund, Schilfrohr lieferte Material für Dächer, der Wald Holz- und Wild. Er wurde aber auch für die Haustier-Mast genutzt, sowie natürlich Ackerböden und Wiesen. Der deutsche Ortsnamen Born bedeutet Quell und gibt einen Hinweis auf das Vorhandensein von nutzbaren Trinkwasservorkommen.
Der Blick auf die schwedische Matrikelkarte für Born aus dem Jahr 1696 zeigt eine kleine Häufung von Häusern im westlichen Teil zwischen Gänsemarkt,Nord- und Südstraße. Dort wo auch heute die Häuser recht gedrängt beieinander stehen war der alte Ortskern. Von dort aus östlich gab das Boddenufer die „Wuchsrichtung“ des Dorfes vor. Es entstand eine Häuserreihe im Bereich der westlichen Chausseestraße. Im östlichsten Ortsteil Kuhlenbruch gab es zum Beginn der Schwedenzeit nur vereinzelte Höfe mit weiten, umliegenden Wiesen und Äckern. Man kann die recht unregelmäßige Ortsstruktur als ein Haufendorf mit anschließendem Reihendorf (Kuhlenbruch) deuten. Ersichtlich ist bis heute eine klare Unterbrechung der Siedlung durch den so genannten Park, einem Waldstück zwischen dem „Dorf“ und dem „Kuhlenbruch“.